Was ist die Eucharistische Anbetung?

Jesus lebte vor 2000 Jahren sichtbar als Mensch unter den Menschen bis zum Tod am Kreuz. Wir glauben, daß Er auferstanden ist und unter uns lebt – für uns heute sichtbar in der Gestalt des Brotes, der Eucharistie. Er ist unerkannt, aber wirklich anwesend.
Wir kommen in die Anbetung, um Ihn zu besuchen wie einen Freund:

Wir hören und sprechen, wir können Ihm unseren Dank, unsere Bitten, unsere Freude und unsere Traurigkeit bringen. So entsteht und entwickelt sich unsere Beziehung zu Jesus, und Er öffnet uns für die Menschen um uns herum. So können wir alle, die in unserer Stadt leben und arbeiten vor Gott bringen und ihnen beistehen, insbesondere auch den Alten, Einsamen, Kranken, Obdachlosen, Arbeitslosen und allen Notleidenden. 

Anbetungskirche St. Servatii seit 1933

Die St.-Servatii-Kirche wurde um 1230/40 erbaut. Sie ist die kleinste der mittelalterlichen Kirchen Münsters. Sie steht auf ihrem ursprünglichen Bodenniveau: Die jahrhundertelangen Bestattungen auf dem sie umgebenden Friedhof haben dort das Bodenniveau angehoben.

St. Servatii gehört als Rektoratskirche zur Pfarrgemeinde St. Lamberti Münster und steht seit 2014 unter der Verantwortung von Pfr. em. Reinhard Mönninghoff.

Am 28. Oktober 1933, dem Christkönigsfest, wurde Clemens August Graf v. Galen zum Bischof von Münster geweiht. Noch am selben Tag erhob er – als seine erste Amtshandlung als Bischof – die St.-Servatii-Kirche zur Kirche der eucharistischen Anbetung.

Seitdem werden dort – mit einer Unterbrechung von fünf Kriegsjahren – Gott jeden Tag Lob, Dank und Bitten vorgetragen.

In den Strom dieser Menschen wollen wir uns einreihen, um Jesus in der Anbetung zu begegnen, Ihm, der von sich zu Thomas sagt:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 14, 6)

 

Was kannst du tun? - Stille Anbetung

Dr. Felix Genn (Bischof von Münster):

„Als erste große Amtshandlung feierte der selige Bischof von Galen in St. Servatii ein Pontifikal- amt. Es sollte ein Ort der Anbetung werden. Als sein Nachfolger freue ich mich über diesen Ort und den Glauben an die Gegenwart Christi in der Eucharistie, der hier gelebt wird.
Danke allen, die dazu beitragen.“

Wir können hier nicht mit Maß, Zahl und Gewicht arbeiten. (...) Wir können nicht wiegen, was hier in diesen Jahren und Jahrzehnten gewirkt wurde. Es ist unübersichtlich. Ja, es ist unseren Augen ganz und gar verborgen. Sicherlich mag es einzelne Menschen geben, die bezeugen können, was es für sie bedeutet hat, hierhergekommen zu sein, gebetet zu haben, weggegangen zu sein in Trost und Zuversicht, hineingegangen in Orientierungslosigkeit und heraus in innerem Frieden. Aber wir können insgesamt nicht ermessen, was der Herr hier alles bewirkt hat.“

In St. Servatii wird an jedem Morgen um 8.00h die Hl. Messe gefeiert und anschließend beginnt die Eucharistische Anbetung. Es ist möglich sich in den Anbetungskalender einzutragen. 

• Es ist eine persönliche Zeit mit Gott.  Er liebt es, mit dir zusammen zu sein.

• Zugleich bist du verbunden mit einer großen Gebetsgemeinschaft.

• Du musst nichts tun, kannst einfach in Stille vor Ihm dasein, so wie du bist. Er ist da – nicht seinetwegen sondern deinetwegen.

St. Servatii - Kirche der Seligen 

Selige Schwester Maria vom Göttlichen Herzen

In der Kirche wurde die Schwester Maria Droste zu Vischering (1863-1899) getauft. Direkt neben der Kirche – im Erbdrostenhof – hatte sie das Licht der Welt erblickt. Droste zu Vischering trat 1888 den Schwestern vom Guten Hirten bei. 1894 kam sie nach Porto in Portugal. Als Oberin eines heruntergekommenen Klosters war sie dort auch für ein Haus für Straßenmädchen verantwortlich, für die sie sich tatkräftig und erfolgreich einsetzte. 1975 wurde sie seliggesprochen. – Ein Gemälde an der Rückwand der Kirche erinnert an die Selige.

 

Seliger Clemens August Kardinal von Galen

Clemens August von Galen (1878-1946) war während der gesamten NS-Zeit Bischof von Münster. Er begann schon früh, gegen die Ideologien des Nationalsozialismus zu predigen. Dies brachte ihm den Beinamen „Löwe von Münster“ ein. 2005 wurde er seliggesprochen. – Ein Gemälde in der Kirche St. Servatii erinnert an den Seligen.

 

Selige Schwester Maria Euythymia Üffing

In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche befinden sich das Mutterhaus der Clemensschwestern und die von ihnen geleitete Raphaelsklinik. In deren Waschhaus arbeitete seit Anfang 1948 die Schwester Maria Euthymia (1914-1955). Die Kraft für ihre Arbeit empfing sie aus dem Gebet. Oft betete sie in der Servatiikirche. Mitschwestern berichteten, wie Euthymia - stundenlang im Gebet versunken - ihnen selbst zum Vorbild wurde. "Sie strahlte Gottesnähe aus", erzählte eine Mitschwester. Ihre Seligsprechung war im Jahr 2001. – Die Erinnerung an sie wird ebenfalls durch ein Bild in St. Servatii wachgehalten.